Sendung 682 vom 05.06.2025
Hallo liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!
Die Manöver Israels und der USA bei der Verteilung von Hilfsgütern lösten Chaos unter verzweifelten, hungernden Palästinensern aus, woraufhin israelische Streitkräfte fortlaufend Menschen töteten.
Mindestens fünf Palästinenser wurden getötet und 46 weitere verletzt, als israelische Streitkräfte am Dienstag, dem 27. Mai, in Rafah im Süden des Gazastreifens das Feuer auf Hilfsbedürftige eröffneten. Zehntausende Palästinenser waren zu dem von den USA und Israel betriebenen Hilfsverteilungszentrum geströmt, in der Hoffnung, nach einer dreimonatigen Blockade der Hilfslieferungen durch Israel endlich Lebensmittel und Vorräte zu erhalten. Der Vorfall wird von Analysten als Massaker bezeichnet.
„Was heute in Rafah geschehen ist, ist ein vorsätzliches Massaker und ein vollendetes Kriegsverbrechen, kaltblütig begangen gegen Zivilisten, die durch eine über 90-tägige Belagerung und Hungersnot geschwächt sind“, wurde das Medienbüro in Gaza vom Quds News Network zitiert.
Israelische Medien hatten versucht zu behaupten, daß israelische Streitkräfte in die Luft geschossen hätten, um Menschen daran zu hindern, über die Zäune des Hilfsverteilungszentrums zu klettern, doch dies wurde von den lokalen Medien in Gaza widerlegt, die berichteten, daß israelische Streitkräfte direkt auf Menschen geschossen hätten.
Der Vorfall hat aufgrund der dramatischen Lage in dem belagerten Gebiet, in dem laut UN-Experten Millionen Menschen in Gaza aufgrund von Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser und Strom am Rande des Hungertodes stehen, noch an Bedeutung gewonnen. Am 20. Mai hatte der humanitäre Chef der Vereinten Nationen, Tom Fletcher, gewarnt, daß fast 14.000 Babys in Gaza sterben könnten, wenn in den nächsten 48 Stunden keine Hilfe geleistet werde.
Am 19. Mai ließ Israel unter dem wachsenden internationalen Druck neun Lastwagen mit Hilfsgütern nach Gaza ein, doch selbst nach der Freigabe dieser begrenzten Menge an Nahrungsmitteln weigert sich Israel, die Strom- und Wasserversorgung wiederherzustellen.
Als Reaktion auf die breite Verurteilung dieser Blockade richtete die sogenannte „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF), die gemeinsam von den USA und Israel als Ersatz für die UNRWA und andere in der Region tätige Hilfsorganisationen gegründet wurde, ein Zentrum für die Verteilung von Hilfsgütern in Rafah ein.
Dieser Schachzug war Teil des Versuchs Israels, gemeinsam mit den USA die Kontrolle über die Verteilung der Hilfsgüter zu erlangen, und wurde damit begründet, daß die GHF jegliche Verschwendung der Hilfsgüter oder deren „Plünderung durch die Hamas“ verhindern würde.
Israel hat die UNRWA und andere in Gaza tätige Hilfsorganisationen wiederholt beschuldigt, mit der Hamas zusammenzuarbeiten und ihr zu ermöglichen, „Hilfsgüter zu stehlen“. Die israelischen Streitkräfte haben seit Oktober 2023 gezielt Hilfsarbeiter angegriffen und Hunderte von ihnen getötet und behaupten, die UNRWA sei von der Hamas infiltriert.
Der von der GHF eingeführte Mechanismus zur Hilfslieferung wurde von den Vereinten Nationen und anderen Hilfsorganisationen kritisiert. Im GHF-Zentrum in Rafah wurden Menschen stundenlang in überfüllten Warteschlangen in Eisenkäfigen zusammengepfercht.
Der Sprecher des UN-Generalsekretärs António Guterres, beschrieb die Szenen aus Rafah als „herzzerreißend“.
Im Gespräch mit Reportern am Mittwoch in Tokio sagte Philippe Lazzarini, Leiter der UNRWA, daß das, was wir am Dienstag gesehen haben, „schockierende Bilder von hungernden Menschen waren, die verzweifelt nach Essen suchten und gegen Zäune drängten. Es war chaotisch, unwürdig und unsicher.“
Lazzarini behauptete, daß „die Krise in Gaza nicht durch die Militarisierung humanitärer Hilfe und die Ausübung politischen und militärischen Drucks gelöst werden kann“.
Kritiker haben auch den Standort der GHF-Hilfszentren in Frage gestellt, die bewußt im südlichen Teil Gazas eingerichtet wurden. Sie werfen Israel vor, die Bewohner Gazas zu zwingen, für Hilfsleistungen in den Süden zu ziehen, um sie dauerhaft daran zu hindern, in den Norden zurückzukehren.
Palestine Chronicle berichtete, daß die Palästinenser in Gaza den Plan der USA und Israels, Hilfsmechanismen zu militarisieren, entschieden abgelehnt haben. Sie bezeichneten ihn als Versuch, „humanitäre Bemühungen zu täuschen, zu manipulieren und zu militarisieren“ und forderten Israel auf, die UNO und andere Hilfsorganisationen ihre Arbeit tun zu lassen.
Es gibt auch Berichte, daß die von Israel und den USA verteilte Hilfe von internationalen humanitären Organisationen beschlagnahmt wurde, denen die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen untersagt wurde.
Unterdessen gehen die Massaker der Israelis an Palästinensern in anderen Teilen des Gazastreifens weiter. Mindestens acht Angehörige der Familie des Journalisten Osama al-Arbid wurden getötet, als sein Haus in Al-Saftawi im Norden des Gazastreifens am Mittwochmorgen bombardiert wurde. Bei dem Angriff wurden mehrere weitere Menschen verletzt. Al-Jazeera berichtete, daß seit Mittwochmorgen insgesamt 15 Palästinenser getötet wurden.
Seit Beginn des Krieges Israels gegen den Gazastreifen im Oktober 2023 wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums im Gazastreifen mehr als 60.000 Palästinenser getötet oder werden vermißt und über 123.000 verletzt.
Das ist allerschlimmster Völkermord und alle Verantwortlichen in Israel gehören dafür zur Verantwortung gezogen, vor Gericht gestellt und auf das Härteste bestraft.
Wir sehen uns zur nächsten Sendung wieder
Quelle:
https://peoplesdispatch.org/2025/05/28/us-and-israel-hijack-aid-massacre-starving-palestinians/