Sendung 312 vom 03.04.2014
Willkommen liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!
In der Vergangenen Woche wurde über den sogenannten „Regierungskompromiss“ zur doppelten Staatsbürgerschaft ausführlich in den Medien berichtet. Auf der Homepage der Süddeutschen Zeitung fand sich am 28. März ein Kommentar von Thorsten Denkler, Berlin. Einige Sätze daraus sollen hier und heute zitiert werden, da sie es wert sind, dass man auf sie aufmerksam macht. Die Überschrift des Artikels lautet: “Es ist nur ein Pass“:
Sie hätten einfach Willkommen sagen und die Optionspflicht restlos abschaffen können. Stattdessen will die Regierung auf Druck der Union neue Nachweishürden für den Doppelpass schaffen. Es wird Zeit für einen entspannten Umgang mit der deutschen Staatsangehörigkeit.
…Es geht vor allem um die Kinder von türkischstämmigen Eltern. Die Allermeisten derer, die hier geboren sind, sind auch in Deutschland aufgewachsen, gehen zur Schule, machen ihren Abschluss. Und wie immer gilt: Es gibt sicher wenige Ausnahmen von dieser Regel.
Vor allem in CDU und CSU aber wollen sie ein neues Doppelpass-Gesetz, das erst mal alle Kinder türkischer Abstammung unter Verdacht stellt.
…Vielleicht sollten wir lernen, etwas entspannter mit der Staatsangehörigkeit umzugehen. Ein Pass ist kein Heiligtum. Die Staatsangehörigkeit regelt Rechte und Pflichten eines Staatsangehörigen. Sie sollte befreit werden von nationalem Dünkel.
Zitat Ende. Wer den ganzen Artikel lesen will findet unten den Link.
Leider gibt es zu wenige Aussagen dieser Art, hier in diesem Land. Statt dessen nehmen Nationalismus, Militarismus und Rassismus immer mehr zu!
Ein anderes wichtiges Thema: Vom 18. bis zum 21. April finden dieses Jahr wieder die Ostermärsche statt. Diese Sendung will alle dazu ermuntern sich zu beteiligen und ein Zeichen für den Frieden zu setzen, da dies wichtig ist wie selten zuvor.
Aus diesem Grund veröffentlichen wir heute den Aufruf der Organisatoren des Frankfurter Ostermarsches, außerdem können sie die Startpunkte und Termine der Einblendung entnehmen, die wir in den nächsten beiden Sendungen ebenfalls zeigen werden:
Die vom 18. bis zum 21. April 2014 stattfindenden Ostermärsche sollen ein Zeichen gegen die weitere Militarisierung der Innen- und Außenpolitik der Bundesregierung und Europas werden. Die Kriegsdrohungen gegen afrikanische Staaten signalisieren, dass Krieg immer mehr zum Mittel internationaler Politik wird.
Auch in Frankfurt wollen wir demonstrativ deutlich machen, dass die beabsichtigte Ausweitung des Kriegsgeschehens und der deutschen Beteiligung daran, nicht unwidersprochen hingenommen wird. Die eindeutige Meinung der Mehrheit der Bevölkerung darf nicht durch eine kriegsbereite Parlamentsmehrheit ins Gegenteil gewendet werden.
Aufruf zu Frankfurter Ostermarsch 2014
Krieg löst keine Probleme
Die Waffen nieder – 2014 so aktuell wie 1914
In diesem Jahr jährt sich zum hundertsten Mal der Beginn des ersten Weltkrieges, eines vom Deutschen Kaiserreich gewollten Krieges. Dagegen gab es bereits damals eine massive Anti-Kriegs-Stimmung. Die vor 1914 verbreitete Parole „Die Waffen nieder“ gilt für uns auch heute noch. Wir wollen zu Ostern 2014 deshalb Position beziehen für Frieden, Abrüstung und friedliche Problemlösung. Wir wollen zeigen, dass wir aus der Geschichte gelernt haben, damit sich diese nicht wiederholt.
Wir demonstrieren zu Ostern gegen eine Politik, die auf neue Großmacht¬stärke setzt, womit weltweit vorhandene, kriegerische Konflikte verschärft werden.
Rüstung und Militär verschlingen Ressourcen, die insbesondere für soziale und ökologische Herausforderungen dringend benötigt werden.
Wir fordern deshalb:
– keine Auslandseinsätze der Bundeswehr
– Stopp aller Waffenexporte, stattdessen Rüstungskonversion
– Bundeswehr raus aus Schulen und Arbeitsagenturen, keine Rüstungsforschung an Hochschulen
– Ächtung und Abschaffung von militärisch genutzten Drohnen, Atom¬waffen, Uranmunition und Landminen
– Friedensinitiativen in Krisenregionen anstatt militärischer Drohgebärden
– Schutz für Menschen, die von Krieg, Übergriffen und Diskriminierungen in ihrer Heimat betroffen sind und eine humane Lebensperspektive suchen
– eine freie, demokratische und offene Gesellschaft ohne Massen¬überwachung
Soweit der diesjährige Aufruf.
Auch die Co-Produzentin und der Produzent bitten alle, die diese Sendung sehen sich am Ostermarsch in Frankfurt zu beteiligen.
Wir sehen uns hoffentlich nicht nur nächste Woche!
Quellen:
Süddeutsche Zeitung
www.frieden-und-zukunft.de